Costa Rica, 09. 11. 2007 - 23. 11. 2007

1. Tag Freitag, 09. November 2007: Abflug in Wien Schwechat um 9 Uhr 40 mit KLM nach Amsterdam. Dort haben wir nach relativ kurzer Wartezeit um 13 Uhr 40 unseren Weiterflug nach Orlando. Wir sitzen in der letzten Reihe und spüren die Turbulenzen beim Start recht heftig. Nachdem wir unsere Flughöhe erreicht hatten war es aber ein sehr sanfter und angenehmer Flug. Die Route führt über Südengland in westlicher Richtung über den Atlantik. Ungefähr auf Höhe der Mündung des St. Lorenz-Stromes erreichen wir Nordamerika und fliegen die Ostküste entlang, hinunter bis Orlando im Zentrum von Florida. Der Aufenthalt zum Umsteigen war kurz und die amerikanischen Zollformalitäten sind aufwändig und umständlich (zwei Formulare, Fingerprints und Digitalfoto), so dass doch noch Stress aufkam. Schlussendlich erreichen wir knapp unseren Weiterflug nach San José, um 22 Uhr 30 Ortszeit fliegen wir weiter. Nach weiteren 2 ½ Stunden kamen wir in San José an und hatten erst einmal Mühe, unseren Chauffeur zu finden, der uns ins Hotel bringen sollte. Nach einiger Sucherei haben wir ihn doch gefunden und nach ½ Stunde Fahrt erreichen wir das Hotel Rincon de San José.

2. Tag Samstag, 10. November 2007: Nach dem Frühstück kommen wir drauf, dass die eigentliche Tour erst am Sonntag beginnt und wir den Tag zur freien Verfügung haben. Also laufen wir in die Innenstadt. Das so genannte Centro besteht nur aus wenigen Straßen, historische Gebäude gibt es kaum. Wir gehen einfach die Avenida Central entlang bis zum Parque Metropolitano und wieder zurück, vorbei am Teatro National und an der Kirche La Merced. Die Stadt ist laut und schmutzig und es sind sehr viele Menschen unterwegs. Am Rückweg besuchen wir den Correo Central, einen alten Markt mit verwinkelten Gängen und unzähligen kleinen Ständen. Hier wird fast alles verkauft: Fisch, Fleisch, Lebensmittel, Gewürze, Heilkräuter und Wurzeln für oder gegen alles Mögliche, mitten drin unsagbar kitschiger Weihnachtsschmuck. San Josè liegt auf Hügeln in etwa 1100 m Seehöhe und ist von Bergen umgeben. Die Stadt hat ca. 350.000 Einwohner und wächst rasch, seit 1950 hat sich die Zahl der Einwohner verfünffacht. Mittags haben wir in einem interessanten Restaurant El Balcon de Europa mit vielen alten Fotos an den Wänden gut und teuer italienisch gegessen. Nach dem Mittagessen wollten wir noch ins Jade-Museum, das leider schon geschlossen hatte, denn samstags sperren die Museen um 13 Uhr. Den weiteren Nachmittag verbringen wir im Hotel, es hat leider ständig regnet. Am Abend haben wir gleich gegenüber vom Hotel ganz ausgezeichnet gegessen: mexikanisch mit vielen Spezialitäten und dazu gab's einen ausgezeichneten Merlot.

3. Tag Sonntag, 11. November 2007: Um 7 Uhr 45 trifft sich die Gruppe mit unserem Reiseleiter Eduardo Méndez und mit dem Fahrer Alberto Sánchez und wir fahren durch das am Sonntag Morgen sehr verkehrsarme San José, vorbei am Flughafen und nach Alajuela, dann geht es eine kurvige Straße bergauf. Auf halber Höhe machen wir bei einer Kaffeeplantage Pause, Eduardo erklärt uns bei einem Rundgang durch die Plantage den Kaffeeanbau, dann trinken wir einen köstlichen Espresso. Bald geht es weiter über die enge Straße bis zu einem großen Parkplatz auf ca. 2800m Höhe. Den Vulkan besuchen viele Touristen, die Wege durch den Nebelwald sind sogar betoniert. Im Krater des Vulkans hat sich ein Säuresee mit einem Durchmesser von 1300 m und einer Tiefe von 300 m gebildet. Er gehört mit einem pH-Wert von weniger als eins zu den sauersten Kraterseen der Welt. Sein ätzendes Wasser ist intensiv türkisblau. Das Wetter ist schlecht, der Nebelwald macht seinem Namen alle Ehre und wir sehen weder vom Kratersee des Vulcano Poas noch von der Laguna del Lagarto (See eines älteren Vulkankraters) auch nur eine Andeutung. Dicke Nebelsuppe rundherum, trotzdem ist die kurze Wanderung durch den dichten Wald interessant und schön. Bei der Fahrt ins Tal machen wir in einem schönen Restaurant Rast und werden mit den Spezialitäten Costa Rica’s versorgt. Dann fahren wir weiter hinab, vorbei am Catarata La Paz, einem wild tosenden Wasserfall. Nach einem weiteren Stück Fahrt halten wir an einer Vogelstation, wo wir Kolibris, Tukane und viele andere Vögel beobachten und fotografieren können – die Vögel leben hier völlig frei und werden nur durch das Futterangebot an die Vogelstation „gebunden“. Unsere nächste Station ist das Hotel Termales del Bosque, nahe der Stadt Ciudad Quesada in der Provinz Alajuela. Nach dem Check in wandern wir ca. 20 Minuten zu den Thermalquellen. In flachen Wasserbecken kann man im heißen Thermalwasser mitten im Dschungel faulenzen und bekommt dazu auch noch einen Drink serviert. Ein außergewöhnliches Erlebnis, das wir sehr genossen haben.

4. Tag Montag, 12. November 2007: Um ¾8 ging es wieder los, nachdem wir ein reichhaltiges Frühstück (Ei, Schinken, Gallo Pinto, Tortillas und frische Früchte) zu uns genommen hatten. In Ciudad Quesada haben wir uns noch in einem Supermarkt mit dem Nötigsten versorgt, dann fahren wir über Sucre eine 11 km lange Schotterstraße in recht schlechtem Zustand den Berg hinauf. Auf etwa 1400m haben wir eine zweistündige Wanderung durch den Regenwald unternommen, vorbei an riesigen, uralten Würgefeigen und an mächtigen Quellen, die direkt aus dem Basalt entspringen. Der Weg ist teilweise steil, rutschig und schlammig und bald sind wir alle ziemlich dreckig. Bei einem Bauernhof können wir uns notdürftig reinigen, dann fahren wir weiter hoch auf 1850m nach Monterreal del Norte, wo wir hübsche Holzhäuschen in der Albergue Ecológico beziehen und ein exzellentes Mittagsbuffet mit einheimischer Kost bekommen. Am Nachmittag wandern wir durch den Naturpark Juan Castro Blanco, zuerst durch den Nebelwald und später über almähnliches Gelände bis auf eine Höhe von 2050m. Hier sollten wir Sicht auf einen Kratersee haben, doch wie schon am Poas verwehrt uns der Nebel den Ausblick. Unterwegs werden wir aber von einer unglaublich vielfältigen Natur belohnt: Bromelien aller Art, Calla, wilde Tomaten, unzählige Vögel, Landkrabben, und mehr. Am Abend ging ein schweres Gewitter nieder, alles war feucht und es hat ziemlich abgekühlt. Wir waren froh, dass wir im Restaurant gemütlich am Kaminfeuer sitzen konnten.

5. Tag Dienstag, 13. November 2007 : Das Gewitter vom Vortag hat den Himmel geklärt, erstmals in unserem Urlaub ist es nahezu wolkenlos. Zum Frühstück bekommen wir einen riesigen Obstteller und dann noch eine große Portion Gallo Pinto mit allen Zutaten. Um 7 Uhr 45 fahren wir die Bergstraße hinunter nach Ciudad Quesada, wo wir den Markt besuchen. Eduardo erklärt uns die vielen Obst- und Gemüsearten und an einem Stand testen wir uns quer durch die Geschmackserlebnisse der verschiedenen Frucht- und Milchdrinks. Dann fahren wir weiter in die Tiefebene auf der Atlantikseite von Costa Rica hinab nach La Fortuna am Fuß des Volcano Arenal, einer Kleinstadt mit guter touristischer Infrastruktur. Knapp vor der Ortschaft halten wir an einem kleinen Bauernhof, der biologische Landwirtschaft betreibt. Juan, der Bauer, beschreibt uns stolz die Anbaumethoden und seine Produkte: Zuckerrohr, Maniok, Papaya, Basilikum, grüner Pfeffer, Okkra, Kakao und viele Früchte, von denen wir noch nie gehört hatten: Guanabana, Noni oder Annatto. Drei Kühe produzieren genug Mist für eine Biogasanlage. Nach der Führung durch den wie einen Garten angelegten Betrieb kosten wir noch Zuckerrohrsaft und –schnaps. Danach gibt’s ein köstliches Mittagessen, unter anderem mit Maniok und Palmherzen. Nach dem Essen quartieren wir und im Hotel Casa Luna Lodge ein. Am Nachmittag fahren wir an die Nordseite des Volcano Arenal. Der Arenal ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Unterwegs treffen wir auf eine ganze Familie von Nasenbären, die mit ihren Jungen am Straßenrand entlang spazieren. Wir besuchen den Parque National Arenal und wandern durch hohes Schilf und später durch Primärwald auf einen Lavakegel des Vulkans, der bei einem Ausbruch 1992 entstand. Der Gipfel ist leider von Wolken verhüllt, doch wir hören und sehen an der Bergflanke große Lavabrocken herabspringen. Wir haben eine schöne Sicht zum Lago Arenal und können auch Tukane und Montezumavögel beobachten. Mit einer Fläche von ca. 80 km2 bildet der Arenalsee den größten Binnensee Costa Ricas. Der See wurde in den siebziger Jahren künstlich aufgestaut, die Wasserkraft deckt beinahe 60% des Landesbedarfs an elektrischer Energie. Nach dem Abstieg fahren wir noch zu einem Aussichtspunkt weiter, um die glühende Lava in der Dunkelheit zu sehen. Leider macht uns wieder einmal der Nebel einen Strich durch die Rechnung.

6. Tag Mittwoch, 14. November 2007: American breakfast mit pencakes – mal was anderes. Nach dem Frühstück fahren wir ins Ecocentro Danaus zum Ojoche Project, wo vom Ausstreben bedrohte Baumarten und Schmetterlinge gezüchtet werden. Ziel des Projekts, das von einigen jungen Leuten betrieben wird, ist es, durch Nachzucht von Bäumen und Weitergabe an Bauern den massiven Rodungen der letzten Jahrzehnte etwas zu entgegnen. Im Eintrittspreis zum Ojoche Projekt ist bereits die Aufzucht von 16 Baumsetzlingen pro Gast eingeschlossen, die vor Ort entlang eines Flusses wieder aufgeforstet werden. Wir können einige Tiere beobachten, unter anderem ein Faultier hoch oben in den Bäumen, ein Aguti (mit dem Meerschweinchen verwandtes Nagetier, etwa so groß wie ein Feldhase), Kahnschnabelreiher, Pfeilgiftfrösche (unter anderem den nur 1,5 cm großen blue jeans frog), Schmetterlinge, Rallen und viele andere Vögel. Außerdem gibt’s eine wunderbare Vielfalt an Pflanzen und Blüten zu sehen, darunter viele Orchideen. Eduardo erzählt uns, dass sich die Tiere von selbst angesiedelt haben, nachdem der Lebensraum Dschungel wieder hergestellt war. Nach dem Rundgang fahren wir zum Catarata La Fortuna. Über unzählige Stufen steigen wir in ein enges Regenwaldtal, wo der über 70m hohe mächtige Wasserfall über eine schwarze Basaltwand in die Tiefe tost. Einige von uns nutzen die Gelegenheit für ein Bad im ca. 20° warmen Wasser des breiten Bachbetts. Dann müssen wir die vielen Stufen schweißtreibend wieder hoch. Den Nachmittag haben wir frei. Wir essen in La Fortuna ein gutes Casado. Da der Besitzer des Sodas keine Alkohollizenz besitzt, gibt er uns den Tipp doch einfach ein Bier im nahen Supermarkt zu holen, wir können das dann gerne in seinem Lokal trinken. Nachher kaufen wir noch ein paar Souvenirs.

7. Tag Donnerstag, 15. November 2007: Um die übliche Zeit um 7:45 Uhr fahren wir los, unser Ziel ist Los Chiles an der Grenze zu Nicaragua. Unterwegs, bei einer Brücke über einen Fluss sehen wir Bäume, auf denen viele große Leguane ruhen. Die Tiere haben eine eigenartige orange Färbung und dösen unweit der Straße in der Sonne, so dass wir sie gut fotografieren können. In Los Chiles steigen wir in ein Boot um, das mit uns den Rio Frio flussaufwärts fährt. An den dichtbewaldeten Ufern sehen wir wieder viele Tiere: Reiher, Schlangenhalsvogel, roter Löffler, Eisvogel, Kormoran, Leguan, Helmbasilisk, Kaiman, Brüllaffen und Kapuzineraffen, Langnasenfledermaus, Adler und Eule. Nach gut einer Stunde Fahrt halten wir am Ufer zu einem kleinen Picknick, der Bootsfahrer hat alles mit und es gibt Huhn mit Reis, Cajote-Gemüse, Maniok-Chips und dazu ein gut gekühltes Cerveza Imperial. Dann fahren wir wieder zurück nach Los Chiles und mit dem Bus ins Hotel. Am Abend fährt uns Alberto in ein anderes Hotel in La Fortuna an den Abhängen des Volcano Arenal. Dort konnten wir in den heißen Quellen baden. In mehreren Becken an einem Hang konnten wir im 38° warmen Thermalwasser faulenzen und relaxen – ein Traum. Danach wollten wir im finsteren Dschungel mit unseren Taschenlampen nach Fröschen suchen, hatten aber kein Glück – nur das intensive Quaken hat uns bestätigt, dass es hier Frösche geben muss.

8. Tag Freitag, 16. November 2007: Am nächsten Morgen war wieder um 7:45 Abfahrt. Nicht weit nach La Fortuna, am Ostufer des Lago Arenal fahren wir eine schmale, steile Straße zu einer Lodge hoch. Dort kann man in einem privaten Naturschutzgebiet von etwa 250 Hektar Ausdehnung in luftiger Höhe über 15 Hängebrücken (Puentes Colgantes des Arenal) durch den Regenwald - der seinem Namen wieder gerecht wurde - wandern. Wir waren ca. zwei Stunden in der Nässe unterwegs, trotzdem ein tolles Erlebnis mit vielen Eindrücken (Affen, Nasenbär, Vögel, aber vor allem eine großartige Pflanzenwelt mit riesige Bäumen). Die Weiterfahrt war ermüdend. Vom Lago Arenal war wegen des dichten Nebels nicht viel zu sehen. Wir fuhren am Nordufer entlang, eine kurvige Straße mit vielen Schlaglöchern. Vor Las Cañas hatten wir eine ausgiebige Rast mit gutem Essen vom Buffet. Nach Las Cañas bogen wir auf die Nationalstraße 1 – die Panamericana – ab. Die Panamericana ist wahrscheinlich die berühmteste Straße der Welt und verläuft von Alaska im Norden bis zur südlichsten Spitze des amerikanischen Kontinents nach Feuerland. Wir benutzten nur das kurze Stück nach Liberia und zweigten dort ins Tal des Colorado zu unserem Hotel Canyon de la Vieja ab.

9. Tag Samstag, 17. November 2007: Nach dem Frühstück fährt uns Alberto mit dem Bus eine sehr schlechte Rumpelpiste hinauf zum Parque National Rincon de la Vieja. Der Park ist nach dem gleichnamigen aktiven Vulkan benannt, der Teil der Cordillera Guanacaste ist und der wegen der heftigen Fallwinde nur selten bestiegen wird. Im Park wandern wir in einer Mischzone zwischen Regenwald und Trockenwald in leichtem Auf und Ab dahin. Mächtige Würgefeigen stehen am Weg und in der Nähe hören wir das Gebrüll der Brüllaffen. Wir queren etliche Brücken und kommen zu einem breiten und hohen Wasserfall. Die Vegetation ist interessant, es finden sich einerseits Trockenwaldeichen und andererseits die exotischen Baumarten aus dem Regenwald mit dem typischen Bromelien-Besatz. Schließlich gelangen wir zu den Fumaroles und Volcanitos, wo Dampf, Wasser (75° - 105° heiß) oder kochender Schlamm aus den Erdspalten und –löchern brodelt. Es ist faszinierend, die vulkanischen Aktivitäten so „greifbar“ nahe zu sehen. Die Wanderung dauert fast drei Stunden, ehe wir wieder ins Hotel zurück fahren. Am Nachmittag gönnen wir uns einen anderen Spaß. Andrea geht „Rafting“ mit einem Kanu im Wildwasser des Colorado und ich probiere „Canopy“. Man überquert gut gesichert an Stahlseilen mit einer Seilrolle das tosende Wasser. Gar nicht schwer, aber sehr lustig, mit schönen Blicken in das tief eingeschnittene, wilde Flussbett. Am Abend fahren wir nach Liberia. Zufällig haben wir erfahren, dass dort eine Fiesta (so ähnlich wie ein Kirtag) mit einer Corrida (Bullenreiten) stattfindet. Auf mächtigen, wild ausschlagenden Zebu-Bullen versuchen die Sabanneros (so werden in Costa Rica die Cowboys genannt) sich ein paar Sekunden oben zu halten, während in der Arena die jungen Burschen ihren „Mut“ beweisen, indem sie vor den Stieren hin- und herlaufen. Rund um die nur für diesen Anlass aus Holz gezimmerte Stierkampfarena gibt’s Stände mit Essbarem, Ringelspiel und auch Karaoke. Ein schönes Erlebnis, schrill, bunt und laut.

10. Tag Sonntag, 18. November 2007: Am späten Vormittag fahren wir nach Nordwesten in den Nationalpark Santa Rosa. Wir wandern etwa 1 ½ Stunden durch den Trockenwald, der ein bisschen an unsere Auwälder erinnert, ein interessanter Gegensatz zum Regenwald. Die Vegetation ist nicht so dicht, die Bäume sehen ganz anders aus und wegen der Trockenzeit blüht fast nichts. Wir sehen Weißwedelhirsche und einen Nasenbären. Auf einer riesigen Lichtung steht eine alte Hazienda, der Holzbau wurde zu einem bescheidenen Museum gestaltet. Hier in der Einöde wohnten früher mehrere Familien mit den Sabanneros, den Cowboys Costa Rica’s. Nach der Besichtigung fahren wir zurück nach Liberia und versorgen uns in einem Supermarkt mit Proviant. Dann führt uns die Straße nach Westen an die Pazifikküste, wo wir um 15 Uhr ankommen. Das Hotel Villa Huetares liegt etwa 200 m vom Strand entfernt und wir genießen nach den vielen Wanderungen das angenehme Bad in der Bucht von Hermosa und bleiben bis zum Sonnenuntergang. Der Strand ist zwei Kilometer lang und von Felsen aus dunklem Vulkangestein eingerahmt. Am Abend haben wir in einem kleinen Restaurant ausgezeichneten Fisch gegessen.

11. Tag Montag, 19. November 2007: Schon am Vortag hat Eduardo ein Boot für uns gemietet, wir wollen aufs offenen Meer und Delfine oder gar Wale beobachten. Nach einigen Wirrnissen finden wir unseren Bootsführer und es kann losgehen, hinaus auf den Pazifik. Wir fahren ein Stück aus der Bucht hinaus und plötzlich tauchen Delfine auf, die wir gut beobachten können, da sie knapp an das Schiff heranschwimmen. Buckelwale sind leider keine zu sehen, obwohl sie um diese Zeit die Küste entlang vom Norden in den Süden ziehen. Später fahren wir in eine einsame Bucht und dort einen kleinen Fluss aufwärts. Mangrovenwälder säumen das Ufer, wir sehen zwei Waschbären, viele Reiher und Eisvögel. In einer anderen Bucht besichtigen wir eine Grotte, in der die Brandung mit wilder Gischt bricht. Bei der Rückfahrt umkurven wir noch einige Felsinseln, die so richtig schön kitschigen Südseeflair vermitteln. Bei der Rückfahrt überholen wir einen Fischkutter, der von unzähligen Fregattvögeln begleitet wird. Den Nachmittag verbringen wir mit faulenzen und baden.

12. Tag Dienstag, 20. November 2007: Heute haben wir eine lange Fahrt vor uns. Wir fahren von Hermosa zurück nach Liberia und ab dort die Panamericana nach Süden, bis wir zur Hafenstadt Puntarenas abzweigen. Dort nehmen wir die Fähre, die uns in gut einer Stunde auf die Halbinsel Nicoya in den kleinen Ort Paquera bringt. Die Halbinsel Nicoya gehört immer noch zu den ursprünglichsten Gebieten von Costa Rica und ist vor allem für seine wundervollen, einsamen Traumstrände bekannt. Bald nach Paquera werden die Straßenverhältnisse schlecht. Auf einer staubigen Sandstraße fahren wir manchmal recht steil auf und ab über Montezuma – wo wir in einem kleinen, freundlichen Soda wieder einmal ein ausgezeichnetes Mittagessen bekommen – bis nach Santa Teresa, nahe der Südspitze der Halbinsel. Unser Hotel liegt nicht weit vom Strand entfernt, nur ein paar Minuten Fußweg. Der Pazifik brandet hier mit wilden Wellen an den Strand – ein Paradies für Surfer, die hier das Bild bestimmen. Nachdem wir den tiefroten Sonnenuntergang genossen haben fahren wir einkaufen und zum Essen. Im Restaurant verabschieden wir uns von Eduardo und Alberto, die uns so gut durchs Land geführt haben und morgen die Gruppe verlassen werden.

13. Tag Mittwoch, 21. November 2007: In der Nacht ging ein schweres Tropengewitter nieder und auch am Morgen regnet es noch. Nach dem Frühstück hört der Regen auf und wir wandern ein gutes Stück den Strand entlang. Viele Krabben und Einsiedlerkrebse tummeln sich am Sand und wir sammeln auch einige schöne Muscheln. Die Pelikane fischen im Meer und fliegen in Formation über das Wasser. Zu Mittag gehen wir in den Ort – ein mühsames Unterfangen, denn die gestern noch staubige Sandstraße hat sich in teilweise knöcheltiefen Morast verwandelt, die Autos versinken in tiefen Schlammlöchern. Dafür werden wir mit bestem Essen belohnt: Burritos und Fajitas. Am Nachmittag wird es sonnig und wir lassen uns sonnen und haben Spaß beim Baden in den hohen Wellen. Am Abend verabschieden wir uns von den anderen Reiseteilnehmern, wir müssen schon einen Tag früher abreisen, um unseren Flug zu erreichen.

14. Tag Donnerstag, 22. November 2007: Um 10 Uhr werden wir im Hotel vom Bus abgeholt. Wir fahren zurück nach Paquera. Dort verlassen wir den Bus und zu unserem Erstaunen müssen wir das Gepäck auf die Fähre mitschleppen, denn in Puntarenas wartet ein neuer Bus auf uns. Wenn uns nicht eine amerikanische Touristin übersetzt hätte wären wir mit dem nur spanisch sprechenden Chauffeur kaum klar gekommen. In Puntarenas hat aber alles bestens geklappt. Wir fahren über Estanzia hinauf in die Berge. Wir müssen über tausend Höhenmeter überwinden und die Fahrt über die kurvenreiche Straße ist lange und mühsam, da die vielen LKW’s nur langsam vorankommen und ein Überholen selten möglich ist. Ganz schlimm wird es dann im Großraum San José. Die Straßen während der rush hour sind heillos verstopft und ganz San José scheint aus einem einzigen Stau zu bestehen. Erst um ½ 6 Uhr abends treffen wir im Hotel Rincon de San Jose ein. Wir gehen gleich in die Innenstadt, wo wir noch ein paar Souvenirs einkaufen. Nach dem Abendessen gehen wir zeitig schlafen.

15. Tag Freitag, 23. November 2007: Nun ist der Urlaub wirklich zu Ende, wir müssen wieder heim. Der Hotelportier hat uns die Mitfahrt in einem Shuttlebus zum Flughafen organisiert, unser Flug geht um ½ 2 Uhr nachmittags. Der Rückflug verläuft problemlos, auch das zweimalige Umsteigen in Orlando und Amsterdam geht in Ordnung und in Schwechat ist auch unser Gepäck angekommen. Wir sind todmüde und froh, nach einem wunderschönen Urlaub voller vielfältiger Eindrücke wieder zu Hause zu sein.